Merkblatt für Schnittassistenten "Werbung"
Als "Video-Resolution" bitte AVR 6s, AVR8s oder AVR70 wählen. Auf
gar keinen Fall in AVR3s, AVR12 oder schlechteren Qualitäten
digitalisieren. Es würde es unmöglich machen eine Einstellung auf
Schärfe bzw. Synchronität zu überprüfen.
Die Länge der digitalisierten Masterclips (Bild&Ton) sollten 20
Minuten nicht überschreiten. Auf gar keinen Fall länger als 25
Minuten!
Bemerkung:
Kürzere Masterclips erleichtern das Erstellen von Subclips und sind
übersichtlicher im Sourcefenster. Außerdem ist man flexibler bei
der Nutzung der Video-Player bzw. Speichermedien und benötigt
jeweils kleinere Einheiten an freier Speicherkapazität. Einmal
erstellte Masterclips können nie wieder in kleinere Masterclips
zerteilt werden, sondern müssen in der Länge digitalisiert werden,
wie sie erstmalig erstellt wurden!
Die Sample Frequenz des AVIDs sollte mit 48KHz eingestellt sein.
48KHz-DATs über AES/EBU Digital Input digitalisieren, 44,1KHz-DATs
und CDs über Analog Input.
Als Audiofile-Format muß "SD2"-File (Soundesigner 2), nicht
"AIFF-C"-File eingestellt werden.
Am Anfang:
Jeweils einen Bin "Rushes" und einen Bin "Audio" anlegen.
Grundsätzlich sollten alle digitalisierten Masterclips, die für das
Projekt relevant sind, in diesen beiden Bins wiederzufinden sein.
Bemerkung:
Falls man das Projekt aus irgendwelchen Gründen Jahre später wieder
nachdigitalisieren muß, kann man sich sicher sein, alle nötigen
Bild- und Tonmasterclips in diesen Bins wiederzufinden, um das
Projekt wieder "Online" zu haben. Man muß nicht jeden Bin
überprüfen, ob sich irgendwo ein Masterclip versteckt hält.
Die Anlegersequenz:
Zunächst schneidet man den kompletten Ton (am besten in
Drehreihenfolge) in eine neue Sequenz (bei viel Material sind
mehrere Sequenzen sinnvoll). Diese Sequenz benennt man z.B. mit
"Anlegersequenz".
Jetzt nimmt man den ersten Bild-Masterclip und legt die erste
Einstellung auf die Klappe an (es empfiehlt sich sowohl beim Ton
als auch beim Bild 10 Frames vor dem Klappenschlag die "IN-Marke"
zu setzen, damit man den Vorgang besser kontrollieren kann).
Es kann natürlich sein, daß die Reihenfolge des Bildes eine andere
ist, als die des Tons - deshalb muß man manchmal suchen!
So legt man Einstellung für Einstellung an (die Nurtöne kann man
zunächst vernachlässigen - läßt sie aber in der Sequenz liegen).
Subclips "Szenen ohne Ton":
Wenn man beim unter "Anlegersequenz" beschriebenen Vorgang, auf
Einstellungen ohne Ton stößt, macht man aus diesen Einstellungen
sofort einen "Subclip" aus dem Playerfenster heraus und legt diese
in einen Bin mit dem Namen "Video Subs".
Pro Kameraeinstellung nur einen Subclip erstellen. Gerade wenn
mehrere Takes pro Einstellung gedreht wurden, können bzw. sollen
diese in einem Subclip enthalten sein.
Beispiel:
In einer "Totalen" Kameraeinstellung wurde eine Szene gedreht, in
der ein Mann aus einem Auto steigt. Hiervon gibt es 5 Takes (5
Versuche). In diesem Fall bitte nur einen Subclip aller 5 Takes
erstellen und wie folgt benennen:
"Mann aus Auto T 1-5"
Falls diese Takes einen Subclip ergeben, der länger als 2 Minuten
ist, wird dieser in zwei Subclips unterteilt: "Mann aus Auto T 1-3"
und "Mann aus Auto T 4-5"
Die Namen der Subclips sollten aus wenigen Stichworten bestehen,
Personen können sinnvoll abgekürzt werde., Zusätzlich zur
Bezeichnung werden Takes einer Einstellung durchnummeriert und ggf.
durch Einstellungsgrößen voneinander unterschieden (CU-CloseUp,
N-Nah, HN-HalbNah, HT-HalbTotal, T-Total).
Subsequenzen:
Ist alles Bildmaterial angelegt, erstellt man einen neuen Bin und
benennt diesen mit "Sync Clips". Jetzt aktiviert man alle Spuren in
der Timeline, in denen etwas liegt (also V1 und A1 - manchmal auch
A2, wenn es sich um Stereotöne handelt).
Dann klickt man in die Timeline auf den ersten angelegten "Take"
und drückt die "Alt"-Taste zusammen mit der "Mark-Clip"-Taste
("Mark-IN/Mark-OUT"-Taste). Bei dieser Tastenkombination markiert
man den kürzeren Clip auf dem der blaue Zeiger gerade steht (also
den Bereich in dem das Bild vorhanden ist.) Danach drückt man die
"Make-Subclip"-Taste (es arbeitet sich bequemer, wenn man sich
diese auf das Keyboard legt). Dabei wird vom markierten Bereich
einer Sequenz eine Subsequenz in den zuletzt aktivierten Bin
abgelegt (bei uns der "Sync Clips"-Bin).
Diesen Vorgang wiederholt man mit allen angelegten Takes.
ACHTUNG!
Wenn man die stummen Einstellungen in die Timeline geschnitten hat
und noch keine Subclips erstellt hat (wie oben beschrieben), sollte
man auf folgendes achten:
Aus den stummen Einstellungen sollten auf gar keinen Fall
Subsequenzen mit Audiospuren erstellt werden (falls doch, dann nur
die Videospur aktivieren). Andernfalls erstellt man sich nach dem
"Autosync"-Vorgang einer solchen Subsequenz mit 100%iger Sicherheit
einen korrupten Subclip. Wenn man diesen in eine Sequenz schneidet,
stürzt der Rechner ab und die Sequenz ist hinüber.
Da Subclips der "stummen" Takes (wie oben beschrieben) von den
Masterclips erstellt wurden und schon vorliegen, rate ich davon ab,
den unter "Achtung!" beschrieben Weg zu wählen, um Subclips von
stummen Takes zu erhalten. Diese Takes muß man beim Erstellen von
Subsequenzen aus der Anlegersequenz auslassen!
"Autosync":
Sind alle Ton-Takes als Subsequenzen im Bin, aktiviert man diesen
und drückt "Apfel&A"
(alle Sequenzen werden aktiviert) und danach "Autosync". Aus den
Subsequenzen werden Subclips, die durch Doppelklick ins
Playerfenster geladen werden können und den Ton zusammen mit dem
angelegten Bild abspielen. Nun sollte man sich noch die Mühe
machen, alle Clips mit ihrem Klappennamen zu beschriften. Diesen
Vorgang kann man auch schon vorher machen, nämlich immer gleich
nachdem man eine Subsequenz erstellt hat.
Hilfreich ist beim "Mac" die Tastenkombination "Alt+Tab". Wenn man
die Clips von unten nach oben beschriftet, benennt man die erste
z.B. mit 7/8/1 (Szene 7, Einstellung 8, Take 1). Nun klickt man in
das Namensfeld des Clips darüber. Wenn dies die Einstellung 7/8/2
ist, kann man einfach "Alt+Tab" drücken und der "Mac" kopiert den
Namen des darunterliegenden Clips in dieses Namensfeld. Nun muß man
nur noch den "Pfeil rechts" drücken, die "Del"-Taste und eine "2"
eingeben (usw.).
Nurtöne:
Hat man alle "Sync-Subclips" erstellt und benannt, muß man sich nur
noch die Nurtöne vornehmen. Glücklicherweise sind sie dank dieser
Methode sehr leicht in der Anlegersequenz auszumachen (überall da,
wo lange Zeit kein Bild darüberliegt).
Hier muß man manuell die Bereiche der Audiospur(en) markieren, um
die Länge/"Dur" des Takes zu ermitteln. Dann klickt man
"Matchframe" (der Ton-Masterclip wird in den Player geladen) und
tippt die ermittelte "Dur" in das Nummernfeld mit einem "+" Zeichen
ein (der blaue Locator springt um die eingegeben Länge nach vorne).
Jetzt drückt man "Mark-OUT", erstellt wieder einen Subclip und legt
diese in einen neuen Bin mit dem Namen "Audio Subs" usw.
Bemerkung:
Grundsätzlich sollte das gesamte Bild- und Nurtonmaterial als
Subclips vorliegen, um zu vermeiden, daß man auf Masterclips, also
das Rohmaterial zurückgreifen muß.
Mehrere Spots in einem Projekt:
Sollte es mehrere Spots in einem Projekt geben, geht man vor, wie
oben beschrieben. Zusätzlich werden Folder pro Spot erstellt, in
die das vorbereitete Material sortiert wird, was für den Schnitt
relevant ist.
Projekt-Beispiel:
FOLDER "Rohmaterial"
BIN "Rushes"
BIN "Audio"
BIN "Anlegersequenz"
FOLDER "Spot 1"
BIN "Video Subs Spot 1"
BIN "Audio Subs Spot 1"
BIN "Sync Clips Spot 1"
FOLDER "Spot 2"
BIN "Video Subs Spot 2"
BIN "Audio Subs Spot 2"
BIN "Sync Clips Spot 2"
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